Nachhaltige Luftfahrt vorantreiben: SynTrac unterstützt Team der Universität Stuttgart beim InnovAero-Wettbewerb 2024
Die Mission, den Flugverkehr nachhaltiger zu gestalten, ist ein gemeinsames Ziel von SynTrac und der gesamten Luftfahrtgemeinschaft. In diesem Sinne war Prof. Stephan Staudacher, Co-Sprecher des TRR364 SynTrac, natürlich gerne bereit eine Gruppe hochmotivierter Studenten der Luft- und Raumfahrttechnik der Universität Stuttgart bei der Bearbeitung einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten industriellen Herausforderung zu begleiten. Seine Anleitung stützte sich auf die neuesten SynTrac-Forschungsergebnisse und stellte dem Team eine solide wissenschaftliche Grundlage zur Verfügung.
Bei der InnovAero Competition 2024 – einem internationalen Studentenwettbewerb der Lufthansa Technik – ging es um die Nutzung von Flugzeugsystemen als Beitrag zur modernen Wettervorhersage und zur nachhaltigen Flugroutenoptimierung. Lufthansa Technik betonte die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes, der Klimaschutz, technologische Entwicklung, Flugzeugdesign und Routenplanung miteinander verbindet und dabei sowohl ökologische als auch sozio-ökonomische Faktoren berücksichtigt.
An dem Wettbewerb nahmen 44 Teams aus 19 Ländern und fünf Kontinenten teil. Mitte Dezember 2024 trafen sich die 50 talentiertesten Studenten, die elf Finalisten-Teams repräsentierten, in Hamburg, dem Sitz der Lufthansa Technik, um ihre innovativen Lösungen zu präsentieren. Die Veranstaltung förderte ein Umfeld der Kreativität, der Zusammenarbeit und des weltweiten wissenschaftlichen Austauschs.
Ein Team der Universität Stuttgart unter der Leitung von Martin Daskalov, das sich aus Mitgliedern der Fakultät 06 zusammensetzte, kam erfolgreich in diese Endrunde der 11 Teams.
Die Aufgabe, die den Studenten gestellt wurde, konzentrierte sich auf Kondensstreifen – Eiswolken, die durch Flugzeugabgase entstehen. Abgesehen von den Emissionen tragen die Kondensstreifen erheblich zu den Umweltauswirkungen des Flugverkehrs bei. Die Verringerung der Kondensstreifen und ihrer klimatischen Auswirkungen ist ein wichtiges Thema, das nicht nur für die Optimierung des aktuellen Flugbetriebs, sondern auch für die Gestaltung zukünftiger Flugzeuge in Projekten wie SynTrac von Bedeutung ist.
Daher ist die Verringerung von Kondensstreifen ein spezieller Forschungsschwerpunkt in SynTrac. Das Projekt untersucht fortschrittliche Flugzeugtechnologien, wie die Optimierung der Abgasbehandlung zur Wasserrückgewinnung durch poröse Medien – erforscht in den Teilprojekten B04 und C02 -, um die Bildung von Kondensstreifen an der Quelle zu reduzieren. Während SynTrac sich auf technologische Innovationen für künftige Flugzeuge konzentriert und Synergien hochintegrierter Flugzeuge erforscht, zielte das Lufthansa-Projekt auf die Optimierung des Betriebs bestehender Flotten ab.
Ausgehend von einem realistischen Flugszenario und dem Zugang zu relevanten Daten schlug das Team der Universität Stuttgart eine Lösung vor, bei der die Routenplanung des Fluges im Vordergrund stand, um die Bildung von Kondensstreifen zu minimieren.
Ihr Ansatz integrierte neue Technologien, darunter das IAGOS Capacitive Hygrometer (ICH) für In-situ-Feuchtigkeitsmessungen, und nutzte Satellitendaten zur Verbesserung der meteorologischen Vorhersagegenauigkeit. Durch diese Kombination sollten die atmosphärischen Bedingungen, die für die Bildung von Kondensstreifen anfällig sind, präziser identifiziert werden, um wirksamere Strategien zur Eindämmung des Klimawandels zu ermöglichen.
Das Team präsentierte sein Projekt bei der Abschlussveranstaltung in Hamburg und wurde sowohl von der Jury als auch von den anderen Teilnehmern positiv aufgenommen. Neben der technologischen Innovation, die die Studenten entwickelt haben, war es eine Erfahrung, die wichtige Forschungskompetenzen wie Teamarbeit und Problemlösung förderte und es den Teammitgliedern ermöglichte, persönliche Kontakte zu Branchenführern zu knüpfen.
SynTrac gratuliert dem Team der Universität Stuttgart, Martin Daskalov, Lucia Agullo Marti, Abhishek Anil und Lukas Mayer, zu ihrer beeindruckenden Leistung und ihrem innovativen Ansatz und wünscht ihnen weiterhin viel Erfolg für ihre zukünftigen Karrieren in der Luft- und Raumfahrttechnik.

Photo Credit: Martin Daskalov