Winter School 2025: Internationale Zusammenarbeit und Exzellenz im Mittelpunkt
Gastwissenschaftler*innen aus der ganzen Welt, ein International Female Program und eine fortlaufende Vortragsreihe mit weltweit anerkannten Expert*innen – SynTrac betreibt Spitzenforschung mit internationaler Perspektive. Das spiegelt sich auch in der Ausbildung von Doktorand*innen durch das Integrierte Graduiertenkolleg wider. Die diesjährige Winter School fand in Stuttgart statt und war ein hervorragendes Beispiel für den globalen Ansatz von SynTrac. An der Veranstaltung nahmen zwei renommierte Experten aus den USA teil: Professor Mark Drela vom MIT und Professor Jeffrey Bons von der Ohio State University.
Einblicke von führenden Experten
In seiner Vorlesung stellte Professor Mark Drela die Power-Balance-Methode und die Motivation für die von ihm entwickelte Bilanzierungsmethode vor. Diese ermöglicht die gemeinsame Bewertung von Antrieb, Flugzeug und deren Wechselwirkungen. Sie ist somit eine exzellente Ausgangsbasis für die Bewertung der im SFB-TRR 364 SynTrac untersuchten Synergieeffekte. Anschließend nahm er die Studierenden mit auf eine Reise, auf der sie sich kritisch mit Designansätzen und Werkzeugen auseinandersetzten, die für Projekte, die wie SynTrac selbst bestehende Grenzen überschreiten, entscheidend sind.
Ein besonderer Moment der Veranstaltung war die Teilnahme von Professor Drela an einem Workshop, der auf der von ihm entwickelten Methode aufbaut. Die Ideen von anderen Forschern aufzugreifen, anzuwenden und weiterzuentwickeln, gehört zum Fortschritt in der Forschung. Selten hat man jedoch die Gelegenheit mit dem Urheber einer Methode in einem Workshop sein Tool zu diskutieren. Organisiert wurde der Workshop von den beiden Doktoranden Myles Zabel (Universität Stuttgart) und Boris Britto (TU Braunschweig), die in Teilprojekt A02 arbeiten. Ihre Arbeit in SynTrac baut auf der genannten Power-Balance-Methode auf und sie demonstrierten deren Anwendung in einem neuen Tool.
Der Beitrag von Professor Jeffrey Bons ergänzte die methodischen Diskussionen mit einer Reihe von Vorträgen zu Themen wie Fouling in Flugzeugtriebwerken (unerwünschte Ansammlung von Ablagerungen an Oberflächen, verbunden mit Leistungseinbußen), aktive Strömungskontrolle an Tragflächen und verbesserte Turbinenkühlung. Für die Studierenden waren auch seine Einblicke zum Beruf des Forschenden besonders anschaulich. Professor Bons stellte fest, dass Ausbildung mehr als das Beherrschen einer bestimmten Disziplin ist. Es gehe vielmehr um die Kunst, neugierig zu sein und Probleme zu lösen. Besonders denkwürdig war die persönliche Anmerkung von Professor Bons, dass er in Deutschland geboren wurde und hier seine frühe Kindheit verbracht hatte. Dies erinnerte alle daran, wie vernetzt die Welt ist und warum deshalb auch die Forschung und darüber hinaus global denken müssen.
Aufbau interkultureller Kompetenz
Eine Karriere in der Forschung muss heute in globalen Begriffen gedacht werden. Daher wurde bei SynTrac Winter School auch die Bedeutung der interkulturellen Kompetenz in internationalen Forschungskooperationen hervorgehoben. Forschende sollen in der Lage sein, effektiv in multinationalen Teams zu arbeiten, sich in verschiedenen akademischen Umgebungen zurechtzufinden und kulturelle Unterschiede in der Kommunikation, Ethik und Forschungspraxis zu verstehen.
Um dies weiter zu unterstützen, organisierte das Graduiertenkolleg einen speziellen Workshop über interkulturelle Kompetenz, der sich in diesem Jahr auf Nordamerika, der Heimat von Prof Drela und und Prof Bons, konzentrierte.
Lebendiger und anregender Austausch
Die Winter School war zum einen intellektuell anregend und schuf zum anderen auch eine dynamische Atmosphäre für Diskussionen. Von vielen Doktoranden und Doktorandinnen gab schon während des Events Lob und positives Feedback. Damit ist die SynTrac Winter School ein gutes Beispiel für das Engagement des Projekts für internationale Zusammenarbeit, Spitzenleistungen und die Entwicklung der nächsten Generation von Luft- und Raumfahrtingenieuren und -forschenden.

Alle Fotos: Uli Regenscheit